Was ist ein Mountainbike

Das Jahr 1973 wird heute allgemein als das Geburtsjahr und der Mount Tamalpais in Marin County, Kalifornien, als der Geburtsort des Mountainbikes angesehen. Die ersten Mountainbikes waren Fahrräder des Typs „Schwinn Cruiser“, die von einer Gruppe von Radsportlern um Gary Fisher, Joe Breeze und Charles Kelly benutzt wurden, um die Schotterpisten am Mount Tamalpais herunter zu rasen. Die aus den 1930er Jahren stammenden Cruiser des Herstellers Schwinn waren - wie der Name schon vermuten lässt - alles andere als Sport-Fahrräder, sondern vielmehr für das gemütliche Dahinrollen („cruisen“) ausgelegt. Die Schwinn Cruiser waren stabil gebaut und verfügten über dicke Ballonreifen auf 26-Zoll-Felgen die für die schnellen Abfahrten über die Schotterpisten des Mount Tamalpais besser geeignet waren als die damals üblichen schmalen Rennradreifen. Die Schwinn Cruiser waren sehr schwere Fahrräder, weshalb sie von Gary Fisher, Joe Breeze und den anderen Fahrern auch tatsächlich nur für Abfahrten benutzt wurden. Die ersten Mountainbiker waren also reine „Downhiller“.

Das erste „echte“ Mountainbike hat Joe Breeze 1977 für Charles Kelly hergestellt. Zwei Jahre später stieß Tom Ritchey zu der Gruppe und fertigte zunächst einen Rahmen und später noch weitere Rahmen für Gary Fisher. Später übernahmen Gary Fisher und Charles Kelly den Aufbau der von Tom Ritchey gefertigten Rahmen zu vollständigen Mountainbikes und den Vertrieb dieser Räder. Zu den ersten Firmen im noch jungen Markt gehörten - neben Ritchey und SunTour - auch Shimano (Komponenten) und Specialized (Kompletträder).

Trotz einiger Gemeinsamkeiten unterscheiden sich Mountainbikes heute erheblich voneinander. Je nach Art der Verwendung können die Mountainbikes unterschiedlich gefedert sein, verschiedene Rahmengeometrien und Bestückung aufweisen.


 

 

Das erste Mountainbike

Einige der frühen Biker wollten die Berge auch mit eigener Kraft bergauf fahren, und schon nach kurzer Zeit konnten sie sich bei dem Bike-Pionier Gary Fisher bedanken, denn er war der erste, der eine moderne Gangschaltung an eines der alten Bikes baute. Er führte auch die Daumenschaltung und den Schnellspanner am Sattel ein. Das war eine große Hilfe, denn die Fahrer der ersten Stunde stellten ihren Sattel ganz nach unten, wenn sie in den Pedalen stehend runterrasten. Im nächsten Stadium begannen sie, modernere Versionen ihrer alten „Clunker“, „Bomber“ und „Cruiser“ zu bauen. Dazu benutzten sie eine ähnliche Rahmengeometrie, kombinierten sie aber mit modernen Komponenten und wesentlich leichteren Stahlrohren, die das Gewicht auf unter 18kg reduzierten.

1977 schweißte Joe Breze den ersten echten Mountainbike-Rahmen aus dickem, aber dünnwandigen und damit leichteren Chrom-Molydän-Rohren. Kurz danach folgte im Tom Ritchey, ein bekannter Rennfahrer und Rahmenbauer, der schnell ganz in die neue Bike-Welt eintauchte

 

Die früheren Jahre

         

Die Entwicklung

Auch wenn es schon frühere Ansätze gegeben hat, Fahrräder robuster und geländetauglicher zu machen, wird heute allgemein das Jahr 1973 als die Geburtsstunde und der Mount Tamalpais in Marin County, Kalifornien, als der Geburtsort des Mountainbikes angesehen. Die ersten Mountainbikes waren Fahrräder des Typs „Schwinn Cruiser“, die von einer Gruppe von Radsportlern um Gary Fisher, Joe Breeze und Charles Kelly benutzt wurden, um die Schotterpisten am Mount Tamalpais herunter zu rasen. Die aus den 1930er Jahren stammenden Cruiser des Herstellers Schwinn waren – wie der Name schon vermuten lässt – alles andere als Sport-Fahrräder, sondern vielmehr für das gemütliche Dahinrollen („cruisen“) ausgelegt. Die Schwinn Cruiser waren stabil gebaut und verfügten über dicke Ballonreifen auf 26-Zoll-Felgen, womit sie für die schnellen Abfahrten über die Schotterpisten des Mount Tamalpais weit besser geeignet waren als die leichten Rennräder, die damals der einzige Typ von Fahrrädern für sportliche Zwecke waren. Die Schwinn Cruiser waren sehr schwere Fahrräder, weshalb sie von Gary Fisher, Joe Breeze und den anderen Fahrern auch tatsächlich nur für Abfahrten benutzt wurden. Die ersten Mountainbiker waren also reine „Downhiller“. Wegen des hohen Bremsverschleißes wurden die Abfahrten Repack genannt, da die Bremsen bei der Talankunft stets mit neuem Schmierstoff versorgt werden mussten.

Erste regelmäßige Mountainbike-Rennen gab es ab 1976 – sie wurden ebenfalls von der oben erwähnten Gruppe am Mount Tamalpais ausgerichtet. Diese Rennen gaben den Anstoß für eine ganze Reihe von technischen Modifikationen, die den Anfang der Entwicklung zur heutigen Mountainbike-Technik darstellen. Auf der Suche nach belastbareren Teilen bedienten sich die frühen Mountainbiker an Motorradteilen, etwa Lenkern und Bremsen.

Das erste „echte“ Mountainbike hat Joe Breeze 1977 für Charles Kelly hergestellt. Auch wenn sich Breeze dabei hinsichtlich der Rahmengeometrie stark an den Cruisern orientierte, war es das erste Mountainbike, das nicht ein nachträglich für den Einsatz als Mountainbike umgerüsteter Cruiser war.

Zwei Jahre später stieß Tom Ritchey zu der Gruppe und fertigte weitere Rahmen für Gary Fisher. Später übernahmen Gary Fisher und Charles Kelly den Aufbau der von Tom Ritchey gefertigten Rahmen zu vollständigen Mountainbikes und den Vertrieb dieser Räder. Zu den ersten Firmen im noch jungen Markt gehörten – neben Ritchey und SunTour – auch Shimano (Komponenten) und Specialized sowie Giant (Kompletträder).

Es entstanden viele kleine Hersteller, die heute weitgehend wieder vom Markt verschwunden sind:

    • Tom Ritchey mit den zweiten (nach Joe Breezes Breezer) speziell fürs Mountainbiken gebauten Rahmen aus Stahlrohren, der zu Zeiten der zunehmenden Marktpräsenz von Aluminium-Rahmen mit selbstentwickelten und vom japanischen Hersteller Tange hergestellten Rohrsätzen das Gewicht seiner Stahlrahmen immer weiter drückte.

    • Charles Charlie Cunningham, Mitbegründer und -eigentümer von Wilderness Trailbikes (WTB), mit einem der ersten Aluminium-MTB-Rahmen.

    • Keith Bontrager mit vielen Detaillösungen und Gabelkonstruktionen.

 

 

Entwicklung zu einer globalen Industrie

In den achtziger Jahren erlebte das Mountainbiken ein phänomenales Wachstum. Es wurde in der ganzen Welt bekannt, verbreitete sich in Europa wie ein Lauffeuer, so dass die Verkaufszahlen die aller anderen Fahrzeugtypen bei weitem überflügelten. Die Rahmen wurden immer leichter und steifer, als die ausgezeichneten dünnwandigen Stahlrohre Konkurrenz von alternativen Materialien wie Aluminium, Titan und Kohlefaser bekamen. Einschneidende Erneuerungen bei Komponenten kamen ebenfalls jedes Jahr, wobei die japanische Firma SHIMANO mit der Rasterschaltung, Lenker-Schalthebel, Bio-Pace-Kettenblätter und sehr wirksamen Cantiliever-Bremsen die Nase vorn hatte.

Mit zunehmender Verbreitung und Nachfrage stiegen zum einen etablierte Fahrrad-Hersteller in die Mountainbike-Fertigung ein, zum anderen wuchsen einige bisherige Mountainbike-Kleinserien-Hersteller zu Massenherstellern. Zu den Pionieren des Mountainbike-Massenfertigung gehörten unter anderen:

    • Specialized als erster Großserienhersteller überhaupt

    • Cannondale als erster Großserienhersteller von Aluminiumfahrrädern

    • GT Bicycles, Haro und Mongoose als Quereinsteiger aus dem BMX-Markt

    • Trek, die als erste mit der Großserienfertigung von Carbonrahmen begannen.

    • Honda, die als erste Firma ein wirklich fahrbares Getriebebike bauten.

Anfang der 1990er Jahre begannen die Hersteller ihre Fertigungen nach Japan und kurze Zeit später nach Taiwan auszulagern. Mitte der 1990er hatten manche taiwanesischen Hersteller sich so weit etabliert, dass sie unter eigenem Namen in den Markt traten und qualitativ hochwertige Rahmen und Komponenten zu vergleichsweise niedrigen Preisen anbieten konnten.

Trotz der großen Konkurrenz aus Asien halten sich auch heute noch einige kleinere Betriebe im Markt, die sich meist auf Kleinserien und Maßanfertigungen spezialisiert haben und preislich in der Regel weit über den großen Herstellern rangieren.

Neben den Rahmenbauern gibt es – auch im deutschsprachigen Raum – Firmen, die sich auf einzelne Komponenten spezialisiert haben, mit denen sich Mountainbikes selbst aufbauen oder nachrüsten lassen oder die Verschleiß unterliegen und ersetzt werden müssen, wie bspw. die Kette oder die Kettenblätter.

Viele Bauteile moderner Fahrräder wurden ursprünglich für den Mountain-Bike-Sport entwickelt oder dort verbessert. Zu erwähnen sind hier insbesondere V-Bremsen, Scheibenbremsen, Federgabeln und Hinterbaufederungen sowie die 14-Gang Nabenschaltung Rohloff Speedhub. Speziell für den Mountainbikesport entwickelte Klickpedalsysteme haben heute auch im Rennradbereich sowohl die klassische Haken-Riemen-Kombination als auch speziell für den Rennradsport entwickelte Klickpedalsysteme weitgehend verdrängt. In den extremeren Bereichen des Mountainbikesports bevorzugen viele Fahrer aber auch heute noch Bärentatzen oder die aus dem BMX-Bereich übernommenen Plattformpedale. Federgabeln, wie sie aus dem Motorcross bekannt sind, setzten sich zuerst für die extremen Downhill-Fahrer durch. Heute ist im Downhill- und Freeride-Bereich auch eine Hinterbaufederung Standard. Auch für Cross-Country werden heute vollgefederte Räder angeboten


 Die Technik


 

 

Hinterbaukonstruktionen

Die Federung des Hinterbaus bringt neben dem Zugewinn an Komfort auch zahlreiche Probleme. Durch die Trennung des Hinterbaus vom Rahmen verliert das gesamte Fahrrad grundsätzlich an Steifigkeit. Hinzu kommt, dass vollgefederte Rahmen im Vergleich zu Ungefederten schwerer sind und einen höheren Wartungsaufwand benötigen. Zudem hat die Bewegung des Hinterbaus beim Ein- und Ausfedern Einflüsse auf den Antrieb. Die Hersteller von Federungselementen versuchen diesen Problemen durch eine Reihe von Maßnahmen zu begegnen.

 

 

 

 

 

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Rahmenkonstruktionen. Man unterscheidet grob zwischen:

    • Eingelenker

    • Viergelenker

    • Mehrgelenker

    • No-Sag-Viergelenker

    • Float-Link

    • VPP-System

    • LRS (Low-Ratio-Suspension) und

    • Mono-Link


Die Bikeklassen:

Die Mountainbikes werden in 3 Klassen unterschieden:

Ein Hardtail Mountainbike

Als Hardtail (englisch für harter hinterer Teil) wird ein Fahrrad bezeichnet, das über keine hintere Federung verfügt,

aber mit einem gefederten Vorderrad ausgestattet ist. Der Vorteil ist der geringere Herstellungspreis gegenüber einem vollgefederten Fahrrad (Fully), das geringere Gewicht sowie weniger zu wartende Teile.

Hardtails werden vor allem in den Disziplinen Dirtjump, Cross Country, Trial und Trekking verwendet.

 

 

 

 

 

 

Dirtbike

Als Dirtbikes bezeichnet man stabile Mountainbikes mit kleinen, wendigen Rahmen. Da die Federgabel primär nur zum Abdämpfen der Landung benötigt wird, werden Federgabeln mit einem Federweg von 65 bis 100mm verwendet. Auch Starrgabeln werden beim Dirtjump weiterhin genutzt. Die Laufradgröße ist nicht auf 26 Zoll beschränkt, auch 24"-Laufräder sind häufig anzutreffen. In der Regel wird auf eine Gangschaltung verzichtet. Das Gewicht eines Dirtbikes wird meist gering gehalten, um weniger Kraft für Sprünge aufbringen zu müssen. Zudem begünstigt das geringe Gewicht Rotationen des Fahrers oder des Bikes. Eingesetzt werden Dirt Bikes überwiegend zum Springen über Erdhügel.

 

 

 

 

 

 

Ein Fullsuspension Mountainbike (Fully)

Ein Full Suspension Bike (engl. für voll gefedertes Fahrrad) oder auch Fully bezeichnet, im Gegensatz zu einem Hardtail, ein Fahrrad, dessen Rahmen gedämpft ist. Durch die vollständige Federung wird die Geländegängigkeit verbessert, jedoch sind Fully-Fahrräder schwerer als Hardtails oder ungefederte Räder. Des Weiteren ist bei Fully-Rädern in gewissem Maße ein höherer Kraftaufwand nötig, da ein Teil der Kraft des Tretens durch die Rahmenfederung verloren geht (sogenanntes Wippen). Die zusätzliche Federung erhöht den Wartungsaufwand des Rades.

Fast alle Downhill- und Freeride-Mountainbikes sind aufgrund des härteren Einsatzes Full Suspension Bikes.

 

 

 

 

 

Das All MountainBike (AM)

Das All Mountainbike oder Enduro der auch genannt Light Freeride Bike

Das Einsatzgebiet dieses Typs reicht von einfachen Touren bis zur Alpenüberquerung. Das Touren-Mountainbike kann sowohl ein Hardtail als auch ein Full Suspension Bike (Fully) sein. Im Gegensatz zum Cross-Country-Mountainbike spielt das Gewicht eine untergeordnete Rolle. Wichtig sind Zuverlässigkeit und Komfort. Die Sitzposition ist weniger gestreckt als beim Cross-Country-Mountainbike, jedoch nicht so aufrecht wie beim Enduro. Die Reifen sind oft etwas breiter und stärker profiliert als beim Cross-Country-Mountainbike, da sie im Laufe einer Tour unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden müssen. Das Gewicht liegt zwischen 12 und 15 Kilogramm, die Federwege zwischen 100 und 140 mm

 

 

 

 

Downhill (DH)

 

Das Downhillbike (die Königsklasse der Mountainbikes)

Downhill-Mountainbikes sind für schnelle Abfahrten in schwierigstem Gelände konzipiert. Da Downhill-Mountainbikes fast nur bergab bewegt werden und der Aufstieg meist nicht aus eigener Kraft bewältigt wird, gilt bei diesen Rädern ein Gewicht bis 22 kg als akzeptabel. Das hohe Gewicht ist der stabilen Bauart geschuldet, die aufgrund der bei den Abfahrten auftretenden hohen Belastungen erforderlich ist. Die Rahmen sind zumeist vollgefedert und verfügen über Federwege bis zu 250 mm, einen möglichst tiefen Schwerpunkt und eine kompakte Geometrie. Die Federgabel ist fast immer als Doppelbrückengabel ausgeführt, um die nötige Torsionssteifigkeit aufbringen zu können, auch als Upside-Down-Federgabeln (engl.: kopfüber, umgekehrt). Auch die Bremsen eines Downhill-Mountainbikes sind auf hohe Beanspruchung ausgelegt, weshalb ausschließlich hydraulische Scheibenbremsen mit großen Bremsscheibendurchmessern (190 bis 230 mm) zum Einsatz kommen. Die Reifen haben üblicherweise eine Breite zwischen 54 und 76 mm (2,1-3,0 Zoll). Die Fahrer tragen immer spezielle Schutzkleidung, wie Integralhelm, Brust-, Schulter-, Arm- und Beinprotektoren sowie verstärkte Handschuhe. Diese Schutzkleidung ist generell Pflicht in Bikeparks sowie bei Renn-Veranstaltungen.

 

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